Ärzte für die Ärmsten

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Seit zehn Jahren unterstützt die Deutsche Bahn Stiftung die Ambulanz der Berliner Stadtmission. Obdachlose Menschen werden dort kostenfrei versorgt. Eine Reportage mit bewegenden Schicksalen.

Geduldig warten sie darauf, dass sich die Türen öffnen. Männer und Frauen, obdachlos und krank. Manche tragen Verbände, andere Pflaster im Gesicht.

Es ist 11 Uhr, die Sprechstunde beginnt. Maja Langeheine öffnet die Tür zur Ambulanz, vor der nun noch mehr Wartende stehen.
Quelle: Deutsche Bahn Stiftung / Oliver Lang
Ärzte für die Ärmsten

Ein Mann sitzt im Rollstuhl, ein anderer geht an Krücken. Eine ältere Frau stützt sich auf einen Einkaufswagen, in dem sich ihre Habseligkeiten türmen. Sie nutzt ihn wie einen Rollator. Es ist ein Freitag im Herbst 2024, und in einer halben Stunde beginnt die Sprechstunde der Ambulanz der Berliner Stadtmission in der Lehrter Straße. Fünf Fußminuten vom Berliner Hauptbahnhof, direkt neben einer Kälte-Notunterkunft und der Kleiderkammer der Stadtmission, kümmert sich ein Team von Ärzt:innen und Pflegepersonal um Menschen, die dringend medizinische Hilfe brauchen, aber nicht wissen, wohin. Denn wer auf der Straße lebt, traut sich selbst mit schlimmsten Schmerzen oft nicht in eine reguläre Arztpraxis. Zu groß ist die Angst vor Ablehnung. Viele haben weder eine Krankenversicherung noch ausreichende Möglichkeiten zur Körperpflege. In dieser Ambulanz sind sie willkommen. Einen Termin brauchen sie nicht. Die Behandlung ist kostenlos. Seit zehn Jahren fördert die Deutsche Bahn Stiftung das Hilfsprojekt, das Leben rettet.

Ein Team von Ärzt:innen und Pflegepersonal kümmert sich um Menschen, die dringend medizinische Hilfe brauchen.
Quelle: Deutsche Bahn Stiftung / Oliver Lang

„Menschen, die auf der Straße leben, sind gesundheitlich besonders stark gefährdet – und ihre Zahl steigt“, sagt Diakon Ulrich Neugebauer. Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren bei der Berliner Stadtmission und verantwortet als Fachbereichsleiter unter anderem die Ambulanz. „Wir sind heilfroh, dass wir unser medizinisches Hilfsangebot für Menschen ohne Krankenversicherung dank der langfristigen Unterstützung der Deutsche Bahn Stiftung maßgeblich erweitern konnten.“ Es umfasst vier Säulen: die medizinische Akutversorgung in zwei Notunterkünften, die mobile Straßenambulanz per ausgestattetem Bus, die Krankenpflegezimmer mit Betten und die Ambulanz- Praxis in der Lehrter Straße. Dort findet jeden Dienstag und Freitag eine vierstündige Sprechstunde für obdachlose Menschen statt.

Lesen Sie hier die komplette Reportage im aktuellen Jahresjournal "Menschen24" Seite 44