Seit frühster Jugend hatte sich Alfred Gottwaldt (1949-2015) für die Eisenbahn interessiert. Aus dem Interesse wurde eine leidenschaftliche Profession. Als Kustode des Deutschen Technikmuseums Berlin prägte er mit seinem Anspruch, den Ausstellungsobjekten sichtbar ihre Geschichte zu belassen und sie mit Hilfe von Dokumenten und Alltagsgegenstände zum Sprechen zu bringen, eine Generation von Ausstellungsmachern. Sein besonderes Forschungsinteresse galt der Rolle der Eisenbahn im Nationalsozialismus. Seine Forschungen zur Rolle von Reichsverkehrsministerium und Reichsbahnern im Nationalsozialismus, zu den Deportationstransporten sowie den Lebenswegen jüdischer Eisenbahner waren immer der kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte verpflichtet.
Die Deutsche Bahn Stiftung konnte den Nachlass von Alfred Gottwaldt sichern und wird ihn für die Forschung und die Ausstellungsarbeit der Öffentlichkeit zugänglich machen. Noch aber werden Bestände gebildet und verzeichnet. Das Projekt soll im Jahr 2020 abgeschlossen sein.

Dr. Susanne Kill
Leiterin Konzerngeschichte
Deutsche Bahn Stiftung gGmbH
Bellevuestraße 3
10785 Berlin
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