Interview mit Jana Grösche
Einsatz für Leben und Würde
Jana Grösche studiert Soziale Arbeit. Die Zweiundzwanzigjährige arbeitet bereits seit fünf Jahren für die Berliner Stadtmission. Bevor sie Mobile Einzelfallhelferin wurde, hat sie Obdachlose in der Notunterkunft, dem Kältebus und der Mobilen Sommerhilfe betreut.
„Es gibt Obdachlose, die es von allein nicht schaffen, die Anlaufstellen für Wohnungslose aufzusuchen. Sie haben so schwerwiegende Probleme, dass man sich intensiv und mit viel Zeit um sie kümmern muss. Für diese Menschen bin ich da. Ich bin eine von drei Mobilen Einzelfallhelfern der Berliner Stadtmission. Wir suchen die Wohnungslosen in der Stadt auf und versuchen, sie in kleinen Schritten an die bestehenden Hilfsangebote heranzuführen. So schwierig der Weg dorthin manchmal ist: Ich gebe einfach nicht auf. So wie bei Piotrek, der seit einem Überfall halbseitig gelähmt ist und lange auf einer Bank am Bahnhof Friedrichstraße lebte.
Er hatte keine Papiere, keine Krankenversicherung und sprach kaum Deutsch. Ich musste erst einmal herausfinden, wer er ist und welche Ämter zuständig sind. Allein, diesen Mann krankenversichern zu lassen, hat wochenlange Arbeit gekostet. Aber sie hat sich gelohnt: Piotrek lebt jetzt in einem tollen Pflegeheim in Kreuzberg, wo er bestens medizinisch versorgt wird. Sein Traum: Eine eigene Wohnung. Deswegen mache ich meine Arbeit sehr gern. Es ist schön, den Menschen zu helfen, die sonst keine Chance haben.“
Gesichter des Projektes
