Wenn die Bahn Designgeschichte schreibt
Das DB Museum in Nürnberg zeigt ab dem 1. Oktober 2021 erstmals in Deutschland eine Ausstellung zur Geschichte des Designs bei der Eisenbahn. „Design & Bahn“ stellt in 20 Episoden die Entwicklung des deutschen Eisenbahndesigns vor – beginnend in der Zeit um 1900, als die Gestaltung bei der Bahn erstmals größere Bedeutung erlangte, bis in die Gegenwart und nahe Zukunft.
270 Exponate zeigen 120 Jahre Design-Entwicklung bei der Eisenbahn
Die Erzählung beginnt um 1900, als Gestaltung bei der Bahn erstmals größere Aufmerksamkeit fand. Mitglieder des Werkbundes, wie der Bauhaus-Gründer Walter Gropius, entwarfen Interieurs für Personenwagen. Richtig an Fahrt gewann das Bahndesign in den 1920er Jahren, als das Stromlinien-Fieber nicht nur die Formgebung von Schienenfahrzeugen revolutionierte. Zwischen Lokomotiven und Bügeleisen der Zeit lassen sich in der Ausstellung erstaunliche Parallelen finden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hochschule für Gestaltung in Ulm (HfG) zum Motor neuer Designentwicklungen. Viele ihrer Absolvent:innen wählten später die Bahn als berufliches Betätigungsfeld und schufen Ikonen des Schienenverkehrs – vom Hamburger Hochbahnwagen bis zum ICE. Die Bundesbahn rief zeitgleich ein „Design-Center“ ins Leben. Die neue Abteilung veranstaltete 1971 den ersten internationalen Kongress zum Bahndesign, und zwar im Verkehrsmuseum Nürnberg, dem heutigen DB Museum. Lange verschollene Bilder und ein Modell der „ride71“ sind in der Ausstellung zu sehen – genau 50 Jahre später.
Impressionen
Foto: DB Museum/Uwe Niklas
Foto: DB Museum/Uwe Niklas
Foto: DB Museum/Uwe Niklas
Foto: DB Museum/Uwe Niklas