
Stillgelegte Bahntrasse: Ein Jahr „Lebensader Bahn 2.0“
Wo früher Züge fuhren, krabbeln heute Sandlaufkäfer durch Silbergras: Auf einer 15.000 Quadratmeter großen Fläche entlang der stillgelegten Nürnberger Ringbahn im Erlenstegener Forst entwickeln die Deutsche Bahn Stiftung und der Landschaftspflegeverband Nürnberg seit einem Jahr das Projekt Lebensader Bahn 2.0“. Bis zum Jahr 2019 entstehen durch viele ehrenamtliche Helfer Biotope für heimische Pflanzen und Insekten sowie ein Naturerlebnispfad. Nürnberger Schulklassen nutzen das Areal bereits als ‚grünes Klassenzimmer‘. Für sie ist der Wald ein Lernort, an dem sie sich mit den ökologischen Zusammenhängen von Geologie, Bodenbeschaffenheit und Vegetation auseinandersetzen.
Seltene und schützenswerte Biotope entstehen neu
Seit dem Start des Projektes hat sich einiges getan: In knapp 20 Aktionen mit rund 350 Teilnehmern haben Schüler, Mitarbeiter Nürnberger Unternehmen sowie zahlreiche Freiwillige zunächst Sträucher und Wildwuchs entfernt. Nistkästen für Fledermäuse, Waldkäuze und Insekten wurden aufgehängt und Sandböschungen freigelegt. Außerdem wurde ein Umwelt-Bauwagen aufgestellt, der Schulklassen als Anlaufstelle dient und auch als Lagerstätte für Werkzeuge und Umweltbildungsmaterialien genutzt wird. In den nächsten Jahren sollen für die Gegend typische Biotope wie offene Sandböden, Waldsäume und Flechtenkiefernwald entstehen.
Stephanie Czesny, Projektleiterin bei der Deutsche Bahn Stiftung und Expertin für Umweltkonzepte bei der DB: „Lebensader Bahn 2.0 verknüpft Umweltbildung und bürgerschaftliches Engagement. Vor allem Kinder und Jugendliche begeistern sich für das Projekt, das sowohl Naturerlebnisse schafft als auch die Kreativität fördert.“