„entkoppelt“: Ausstellung über junge Menschen auf der Straße eröffnet

Sie heißen oder nennen sich Blondi, Fettii, Shorty oder Tom – junge Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen einen bestimmten Zeitabschnitt ihres Lebens auf der Straße gelebt haben oder immer noch leben – „entkoppelt“ eben, so wie derzeit tausende wohnungslose Jugendliche in Deutschland – ohne Eltern, ohne Schule, ohne Job. Und manchmal unter den strafenden oder verständnislosen Blicken vorbeiziehender unwissender Passanten.
Seit dem 15. November zeigt die Deutsche Bahn Stiftung jene Jugendlichen auf großformatigen Leinwänden in Bild und Wort. Die Porträts erzählen eindrucksvoll ihre ganz persönlichen Geschichten von ihrem Leben auf der Straße in ganz Deutschland – von Issi, Laura, Pinky oder Ronja.
Ausstellungseröffnung am 15. November 2018
In feierlichem Rahmen, im Beisein von geladenen Gästen – Projektpartner, Freunde der Stiftung, Künstler – wurde die öffentliche zweisprachige Ausstellung von DB-Chef und Beiratsvorsitzenden der Deutsche Bahn Stiftung Dr. Richard Lutz im Hauptbahnhof Berlin eröffnet. Außerdem sprachen Thomas Hesse, Leiter des Bahnhofsmanagements Berlin Hauptbahnhof, DB Station&Service AG sowie Prof. Dr. Birgit Reißig vom Deutschen Jugendinstitut. Besonderer Programmpunkt waren die persönlichen Worte der angereisten Protagonistin Ronja. neben Ronja waren auch weitere Porträtierte zur Eröffnung gekommen.
Geleitet und kuratiert werden das Projekt und die Ausstellung „entkoppelt“ von Claudia Rösler, Referentin der Deutsche Bahn Stiftung. Initiiert durch die Stiftung, die mit der Ausstellung auf das ernste Thema und Problem der Obdachlosigkeit von Jugendlichen aufmerksam macht – haben der Fotograf Mauricio Bustamante und die Autorin Annabel Trautwein die Protagonisten in den vergangenen Monaten getroffen, sie begleitet, ihnen zugehört und porträtiert. Die Ausstellung „entkoppelt“ spiegelt nun die Erfahrungen vom Leben auf der Straße wieder: Erzählt, wann die Jugendlichen an den Punkt kamen, es alleine schaffen zu wollen. Wie sie die Kraft dazu fanden. Wo sie sich Hilfe organisierten. Wie sie sich neue Chancen erarbeiten. Wovon sie heute träumen.
Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe – „entkoppelt“ informiert vielschichtig
Die Ausstellung macht darüber hinaus deutlich, welche sozialen Angebote Straßenkinder und obdachlose Jugendliche nutzen und was diese bewirken können. Und der Leser erfährt, dass die jungen Obdachlosen auch selbst aktiv werden und Ihre Erfahrungen für selbstverwaltete Projekte – für eine bessere Zukunft in ihrem Sinne – nutzen.
Vom Berliner Hauptbahnhof zur Wanderausstellung in ganz Deutschland
11 Tage – bis zum 25. November sind die Porträts im Hauptbahnhof Berlin auf der zentralen Mittelfläche im Erdgeschoss zu sehen. Im Anschluss wird die Exposition im kommenden Jahr 2019 als Wanderausstellung in mindestens 10 weiteren Bahnhöfen deutscher Städten (München, Köln, Frankfurt a. M., Stuttgart, Leipzig, Dortmund, Dresden, Nürnberg, Mannheim, Aachen) zu sehen sein:
Zum Projektsteckbrief, allen Porträts und den Terminen der Wanderausstellung gehts hier
